Der Jahreswechsel 2024/2025 bringt einige bedeutende Änderungen für die Photovoltaikbranche in Deutschland mit sich. Als Ihr Fachmann für PV möchte ich Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen geben, die sowohl Anlagenbetreiber als auch potenzielle Investoren betreffen.
Anpassung der EEG-Einspeisevergütung
Eine der gravierendsten Änderungen betrifft die EEG-Einspeisevergütung. Ab dem 1. Januar 2025 plant die Bundesregierung eine grundlegende Reform dieses Fördersystems. Für Anlagen, die ab diesem Datum ans Netz gehen, wird die Vergütung in Zeiten negativer Strompreise ausgesetzt. Dies bedeutet, dass in Phasen, in denen erneuerbare Energien mehr Strom produzieren als verbraucht wird, keine Vergütung gezahlt wird.
Ausbauziele und Förderbedingungen
Die Bundesregierung hat ambitionierte Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien gesetzt. Für das Jahr 2025 ist ein Zubau von 18 Gigawatt (GW) Solarleistung vorgesehen. Ab 2026 soll dieser Wert sogar auf 22 GW pro Jahr steigen. Um diese Ziele zu erreichen, werden die Förderbedingungen angepasst und Genehmigungsverfahren vereinfacht.
Erleichterungen für gewerbliche Anlagen
Für gewerbliche Photovoltaik-Anlagen gibt es ab 2025 einige Erleichterungen:
• Die Grenze für die verpflichtende Teilnahme an Ausschreibungen wird von 1.000 auf 750 Kilowatt gesenkt.
• Anlagenbetreiber können Überschussmengen ohne Vergütung, aber auch ohne Direktvermarktungskosten an die Netzbetreiber weitergeben.
• Die Einspeisevergütung für gewerbliche Dach-PV-Anlagen wird erhöht.
Förderung von Agri-PV und Parkplatz-PV
Das Solarpaket I, das bereits 2024 in Kraft getreten ist, sieht eine verstärkte Förderung von Agri-PV-Anlagen und Solaranlagen auf Parkplätzen vor. Diese Anlagen werden in Ausschreibungen bevorzugt bezuschlagt und erhalten höhere Vergütungssätze.
Vereinfachungen für Balkonkraftwerke
Auch für Kleinanlagen wie Balkonkraftwerke gibt es Neuerungen:
• Die maximale Einspeiseleistung wird auf 800 Watt erhöht.
• Die Gesamtleistung der Solarmodule darf bis zu 2000 Watt Peak betragen.
• Es werden Erleichterungen bei der Installation in Mehrfamilienhäusern und für Mieter eingeführt.
Ausblick auf zukünftige Preisentwicklung
Experten prognostizieren, dass die Kosten für Photovoltaikanlagen bis 2025 weiter sinken werden. Insbesondere bei Lithium-Ionen-Batterien wird mit Preissenkungen auf etwa 500 bis 600 € pro kWh gerechnet. Diese Entwicklung macht Solarenergie für Haushalte und Unternehmen noch attraktiver.
Fazit
Der Jahreswechsel 2024/2025 bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Photovoltaikbranche in Deutschland. Die Anpassungen zielen darauf ab, den Ausbau erneuerbarer Energien weiter zu beschleunigen und gleichzeitig die Kosten für das Fördersystem zu begrenzen. Für Interessenten an Photovoltaikanlagen ist es ratsam, sich frühzeitig über die neuen Regelungen zu informieren und gegebenenfalls noch von den aktuellen Konditionen zu profitieren.